Panna Cotta Beerentarte

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Wenn ich auf der Suche nach neuen Inspirationen für Kuchen und Torte bin, schaue ich gerne bei Clara aka Tastesheriff vorbei. Für das letzte Familientreffen im Spätsommer sollte es „Etwas mit Beeren“ werden. Der Panna Cotta Kuchen sah sowas von lecker aus… musste ich nachbacken!
Die Beeren musste ich leider kaufen, da unsere Blaubeeren bereits weggefutter waren, die Himbeeren und Stachelbeeren nicht nennenswert trugen und die Brombeeren? Die versuche ich seit 10 Jahren loszuwerden – mit mittlerem Erfolg. Nur mein einzelner Jostabeeren-Busch trägt jedes Jahr zuverlässig etwa ein Kilo Früchte. Sie waren aber schon reif, als wir noch im Urlaub waren. Meine liebe Nachbarin und Housesitterin hat sich um die Beeren gekümmert, Marmelade daraus gekocht und uns zur Rückkehr ein Glas davon geschenkt! Wir haben uns total gefreut, denn sonst hätten wir jetzt 1 kg Beerenmatsch vom Trampolin kratzen müssen…

Ich habe den Kuchen in meiner eckigen Tarteform, die ich so liebe, gebacken. Sie ist etwas kleiner als runde Formen, ca. 15 x 30 cm, daher habe ich das Rezept heruntergerechnet. Es ist auch passend für eine Springform mit 20-22 cm Durchmesser und reicht für etwa 8 Stücke Kuchen.
Und dann wäre da noch die Gelatine… natürlich könnt ihr Alternativen verwenden. Die Creme hat dann ggf. eine etwas andere Textur. Genauso verhält es sich mit der Zeit, bis die Panna Cotta fest ist. Ich bereite daher den Boden und die Panna Cotta schon am Vorabend zu, dann gibt es keine bösen Überraschungen an der Kaffeetafel. Probiert es einfach aus!

Zutaten Teig:
150 g Mehl
1/2 TL Backpulver
60 g Butter
60 g Zucker
1 Pkt. Vanillezucker
1 Ei
1/2 TL Salz
Zwiebackbrösel
Blindbackerbsen
1 Eigelb, verquirlt
1 TL Sahne

Zutaten für Creme und Belag:
Gelatine für 500 ml Flüssigkeit (ich habe gemahlene Gelatine benutzt)
2 Päckchen Vanillezucker oder 1/2 TL Vanillemark
500 g Sahne
60 g Zucker
100 g Blaubeeren
100 g Himbeeren
100 g Brombeeren
oder 300 g Beeren und anderes saures Obst nach Wahl bzw. Saison: Stachelbeeren, Erdbeeren, Rhabarber…

Zubereitung Teig:
Am Vortag: Zutaten kurz (mit der Küchenmaschine) verkneten. Den Boden der Tarteform mit Backpapier auslegen, Form buttern (Rand bis ganz oben!) und mit Zwiebackbröseln panieren.
Teig ausrollen und in die Form drücken, dabei den Rand ausbilden. Aufpassen, dass der Teig in der Ecke nicht zu dick bleibt. Mit einer Gabel ein paar Mal einstechen und 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Backofen auf 220 °C vorheizen. Auf den Teig ein Stück Backpapier legen und mit Keramik-Backerbsen oder ähnlichem beschweren. Den Teig auf mittlerer Schiene im Ofen 12-15 Minuten blind backen bis er leicht gebräunt ist.
Eigelb mit 1 TL Sahne verquirlen. Den Tarteboden aus dem Ofen nehmen, Erbsen und Backpapier entfernen und sofort mit der Eiersahne bestreichen. Abkühlen lassen.

Die gemahlene Gelatine in einen Topf geben, 4-6 Eßlöffel Wasser dazu geben und ein paar Minuten quellen lassen. Dann langsam erhitzen, bis die Gelatine geschmolzen ist. Währenddessen die Sahne mit Zucker und Vanillezucker bzw. Vanillemark verrühren. Vom Herd nehmen. Ein wenig Sahnemischung zur Gelatine geben, gut verquirlen. Dann die Gelatinemischung unter Rühren zur Vanillesahne geben. Bei dieser „kalten“ Zubereitung beginnt die Masse recht schnell zu gelieren. Daher gleich auf den Tarteboden gießen und in den Kühlschrank stellen. Es dauert allerdings eine Weile, bis die Panna Cotta fest ist!
(Die Zubereitung mit Gelatineblättern oder Alternativen wie Agar Agar ist etwas anders, steht aber auf der jeweiligen Verpackung des Produktes.)

Kurz vor dem Servieren den Boden mit der nun festen Creme aus dem Kühlschrank holen. Die Form entfernen und Tarte auf einem möglichst flachen Servierteller platzieren. Mit frischen Beeren bunt gemischt belegen und mit etwas Zitronenmelisse dekorieren. Da die Panna Cotta ggf. nicht ganz schnittfest ist, schneide ich die Tarte erst am Tisch an.

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Superlecker auch als Nachtisch…

Quelle: Tastesheriff

Sfogliatelle

Knusper, knusper… hmmmmmmmm!

Mein erster Kontakt mit Sfogliatelle war eher so lala. Muddern und ich kamen von einem Mutter-Tochter-Wochenende in Venedig zurück und verbummelten unsere Wartezeit in der Bar am Flughafen bei einem Glas Chianti. Nach den ganzen Leckereien der letzten Tage sollte ich nun auch noch Sfogliatelle probieren. Ich habe nicht widersprochen, denn sie sahen echt gut aus.
Die Sfogliatelle standen unter einer Glasglocke auf dem Tresen. Das war wohl auch ihr Problem, denn sie waren nicht wirklich knusprig. Aber: man konnte schon ahnen, dass die Dinger göttlich sein könnten.
Ich habe sie natürlich wieder probiert. Ganz frisch… und knusprig!

Und dann haben wir sie natürlich selbst backen müssen. Ehrensache! Etwas aufwändig, aber zur Not kann man sich mit fertigem Blätterteig behelfen…

Zutaten Teig:
500 g Manitobamehl (oder italienisches Mehl Tipo 00)
200 g Wasser
20 g Honig
5 g Salz (1/2 TL)
250g Butter, gekühlt
(ersatzweise 1 kg TK-Blätterteig)

Zutaten Füllung:
400 ml Milch
1 Vanilleschote oder (1 Pk Vanillezucker)
150 g Weichweizengrieß
125 g Zucker
1 Prise Salz
200 g Ricotta
1 Ei
50 g Weinbeeren oder Rosinen, eingeweicht (in Wasser oder Orangenlikör)
50 g Orangeat oder 1 EL abgeriebene Orangenschale

Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:
Am Vortag Teig und Füllung vorbereiten. Mehl mit Wasser, Honig und Salz verkneten, in Folie wickeln und im Kühlschrank gut durchkühlen lassen.

Für die Füllung Milch mit ausgekratztem Vanillemark aufkochen, Gries unter Rühren einstreuen, kurz aufkochen, dann vom Herd nehmen und ausquellen lassen. Wenn der Gries abgekühlt ist, mit Ricotta, Zucker, Salz und Ei vermischen. Weinbeeren und Orangenschale untermischen oder Orangeat fein hacken und unterrühren. Bis zum Füllen in den Kühlschrank stellen.

Für das Tourieren des Blätterteiges brauchst Du viel Geduld und Platz. Oder eine Nudelmaschine…
Teig und Butter sollten etwa die gleiche Temperatur haben. Zuerst den Teig zu einem Rechteck ausrollen, Butter zu einem etwa halb so großen Rechteck ausrollen und um 45° verdreht darauflegen. Jetzt die Ecken des Teiges wie bei einem Briefumschlag über die Butter falten und zusammendrücken, so dass die Butter gut versiegelt ist.
Den Teig in eine Richtung etwa 1 cm dick zu einem länglichen Rechteck ausrollen. Die seitlichen Drittel über das mittlere Drittel schlagen und festdrücken. Jetzt wandert der Teig für 20 Minuten in den Kühlschrank…
und dann geht es weiter: ausrollen, falten, kühlen. Insgesamt sollte der Blätterteig 5-mal touriert werden. Dann fest zu einer Rolle aufrollen, in Folie wickeln und über Nacht in den Kühlschrank legen.
Wenn Du die Nudelmaschine benutzt, musst Du den Teig leider in mindestens 4 Teile teilen und einzeln verarbeiten. Ist weniger anstrengend, aber zeitlich kein großer Vorteil.
Man kann den Teig alternativ auch sehr dünn ziehen, mit flüssiger Butter bestreichen und aufrollen. Schreibt mir, wenn Ihr Euch das getraut habt!

Am nächsten Tag werden die Sfogliatelle geformt. Ofen auf 200°C vorheizen, am besten bei Umluft. 2 Backbleche mit Backpapier ausgelegt vorbereiten.
Die Teigrolle in daumendicke Scheiben schneiden. In der hohlen Hand zügig „ausziehen“ – also mit dem Daumen der anderen Hand zu einer tiefen Schale formen. Die Form sollte eher wie ein Dreieck werden, unten spitz. Vielleicht wie eine Spritztüte…
Dann mit ca. 1 EL der Griesmasse füllen und die Ränder oben zudrücken. Die entstandenen Kissen auf die Backbleche legen. Bei 200°C ca. 25 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig (wichtig!) sind. Bei Ober- und Unterhitze musst Du die Bleche nacheinander backen.

Nach dem Backen vorsichtig auf einen Rost setzen, mit Puderzucker bestäuben und abkühlen lassen.

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Die Sfogliatelle solltet Ihr am besten noch ein wenig warm essen, auf jeden Fall frisch. Sobald sie verpackt werden, werden sie leider zäh, deshalb lieber gleich aufessen… sollte kein Problem sein!

Quellen: Muddern!
und mehlstaubundofenduft und peppinella (Rezept Millefoglie) und hier wird das Tourieren gut erklärt…

 

Oma Hannas Käsekuchen

Im Februar 2017 haben wir Oma Hannas 100. Geburtstag gefeiert. Sie selbst konnte leider nicht dabei sein, Oma ist 2009 gestorben. Aber: ganz in ihrem Sinne hält uns das nicht vom Feiern ab!
Wir haben also die Familie eingeladen und Omas (zumindest in unserer Familie) berühmte Kuchenrezepte nachgebacken. Die Klassiker: Käsekuchen, Frankfurter Kranz, Zitronenkuchen… und natürlich auf Omas „Rosengeschirr“ serviert!

Meine Version ihres Käsekuchens hat sie zu Lebzeiten „abgesegnet“, deshalb kann ich mich trauen, hier das Rezept zu veröffentlichen. Ich gebe zu, dass ich das Rezept inzwischen ein wenig an den Zeitgeist angepasst habe. Ich benutze statt Vanillinzucker lieber Vanillemark oder zumindest Vanillezucker mit echter Vanille, ersetze einen Teil des Weizenmehls durch helles Dinkelmehl, benutze statt „Käsekuchenhilfe“ Stärke und etwas mehr Vanille, nehme Weinsteinbackpulver und gebe zu guter Letzt ein wenig fein abgeriebene Zitronenschale in die Masse. Ich drücke den Teig nur als Boden in die Form, Oma hat ihn immer am Rand hochgezogen. Nach dem Backen darf der Kuchen bei mir in der Form abkühlen… Außerdem sind meine Zutaten bio, das wäre Oma auch nicht „in den Sinn gekommen“.

Hier kommt jetzt aber „das Originalrezept“, wie Oma es mir aufgeschrieben hat:

Zutaten Teig:
150 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
75 g Zucker
75 g Butter
1 Pk. Vanillinzucker
1 Ei
etwas Butter für die Form
1 Zwieback, fein gerieben

Zutaten Käsemasse:
750 g Magerquark
200 g Zucker
2 Pk. Vanillinzucker
5 Eier, getrennt
1 Pk. Käsekuchenhilfe Dr. Oetker
250 ml Schlagsahne

Zubereitung Teig:
Zutaten kurz (mit der Küchenmaschine) verkneten. Den Boden einer Springform (26 oder 28cm) mit Backpapier bespannen, Form buttern (Rand bis ganz oben!) und mit Zwiebackbröseln panieren.
Teig in die Form drücken, dabei dünn bis oben hochziehen und einen „Rand“ ausbilden. Aufpassen, dass der Teig in der Ecke nicht zu dick bleibt.

Zubereitung Käsemasse:
Backofen auf 175°C vorheizen. Eiweiß mit 1 EL vom Zucker steif schlagen, beiseite stellen.
Restlichen Zucker, Vanillezucker und Käsekuchenhilfe mischen, mit der Sahne durchschlagen. Quark und Eigelbe untermixen. Eiweiß vorsichtig unterheben.
Die Masse auf den Kuchenboden geben und glattstreichen.
Bei 175°C auf mittlerer Schiene ca. 70 Minuten backen, evtl. auch etwas länger. Stäbchenprobe hilft hier nicht. Der Kuchen wird etwas „wabbelig“ bleiben, solange er heiß ist.
Kuchen in der Form etwas abkühlen lassen, dann mit einem Messer vom Rand lösen. Ein rundes Rost auflegen, Kuchen stürzen, die Form entfernen und ganz auskühlen lassen.

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Natürlich ist eine ordentliche Portion Schlagsahne dazu Pflicht!!!

Quelle: Oma Hanna